Positive Lernerfahrungen im E-Learning – wie geht das?

Von Beate Bruns – Was sind positive Lernerfahrungen im E-Learning? Manche Evaluationen des Einsatzes von digitalem Lernen liefern eher ernüchternde Ergebnisse hinsichtlich der Frage, ob Menschen mit E-Learning erfolgreich und mit Spaß lernen können. Doch es gibt auch andere Erfahrungen und Learning Designer auf der ganzen Welt arbeiten daran, die digitalen Lernerfahrungen positiv zu gestalten.

5 Voraussetzungen für positive Lernerfahrungen im E-Learning

Das Ziel, allen Usern eine angenehmen und positiven Trainingsverlauf zu verschaffen und die Lernziele nachhaltig zu erreichen, gehört zu den zentralen Herausforderungen eines E-Learning – Autors. Das E-Learning soll motivieren, spannend sein und die Aufmerksamkeit des Lernenden auf sich lenken. Hier fünf Wege, wie das gelingt:

1. Analysieren Sie Ihre Zielgruppe

Beobachten Sie Ihre Zielgruppe genau und versetzen Sie sich in die Lage der zukünftigen Lerner:innen. Welche Grundvoraussetzungen bringen diese mit, haben sie schon Erfahrungen mit E-Learning gemacht und gibt es elementare Unterschiede innerhalb der Zielgruppe? Lassen sich diese noch einmal unterteilen in Anfänger, Fortgeschrittene und Expert:innen? Überlegen Sie sich, wie Sie alle drei Gruppen bedienen können, ohne die Anfänger zu über- und Experten zu unterfordern.

Entwickeln Sie Lernpersonas, geben Sie ihnen fiktive Namen und versetzen Sie sich in ihre Lernsituation. Folgende Fragen helfen dabei:

  • Welchen Bildungsweg haben die Lernenden bereits hinter sich?
  • Welchen Zugang zu digitalem Lernen haben sie bisher gehabt und wie aufgeschlossen sind sie gegenüber digitalem Lernen?
  • Sollen die Lerner:innen nur am Arbeitsplatz und/oder auch in der Freizeit lernen können?
  • Müssen die Teilnehmenden viele oder wenige Schulungen pro Jahr absolvieren?

Falls die Lerner:innen noch keine Erfahrungen mit E-Learning gemacht haben, sollten die Aufgabentypen nicht zu variantenreich sein, sonst sind die Lerner mehr mit dem Verstehen der Aufgabenstellung beschäftigt als mit den Inhalten.

Entwickeln Sie Lernpfade und Lernszenarien im E-Learning, die es Anfängern ermöglichen, in ihrem eigenen Tempo Aufgaben zu bearbeiten und Lerninhalte zu wiederholen. Geben Sie Expert:innen ggf. die Möglichkeit, Aufgaben zu überspringen und direkt in die Testfragen zu gehen. Überlegen Sie auch, wie lange das Web Based Training werden sollte, denn es macht einen Unterschied, ob die Lernenden zehn WBTs auf ihrem Dashboard in der Lernplattform haben oder nur zwei. Lerner – Zentriertheit ist hier das Stichwort!

2. Legen Sie sinnvolle Lernziele fest

Je präziser Sie von Anfang an Ihre Lernziele formulieren, desto einfacher können Sie am Ende der Lerneinheit entscheiden, ob sie erfolgreich war oder nicht. Achten Sie also darauf, dass jede Lerneinheit einem Lernziel zugeordnet wird und es übergeordnete, große Lernziele gibt, die den Lerner:innen die Orientierung erleichtern und auch die Frage nach dem Warum berücksichtigen.

3. Microlearning statt schwerer Inhalte

Die Informationsvermittlung muss heute den rasanter werdenden Entwicklungen gerecht werden. Eine ingesamt kürzere Aufmerksamkeitsspanne fordert die Entwicklung und den Einsatz neuer Lerntechnologien, mit dem Ziel, große Informationsmengen in kleine, lerngerechte Häppchen aufzuteilen. Sogenanntes Microlearning macht es möglich, sich auch in kleinen Lerneinheiten (Learning Nuggets) Inhalte nachhaltig anzueignen. Innerhalb weniger Minuten und in kurzen Etappen erreichen die Lerner:innen so kleinere Lernziele, die alle auf ein großes Lernziel ausgerichtet sind.

Microlearning lässt sich in der Praxis unterstützen durch:

  • kurze Erklärfilme
  • spielbasierte Aufgabentypen (Gamification)
  • Animationen und Infografiken
  • digitale Bilderstapel oder Registerkarten
  • interaktive Quizzes und Tests

Kleine Lerneinheiten passen sich zudem viel besser der beruflichen Situation des Lernenden an: Ob auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause – gelernt wird oft und gerne am Smartphone oder Tablet mit Hilfe einer App. Der Lernende ist somit nicht mehr an Raum und Zeit gebunden und kann das Lernen in seinen (Berufs-) Alltag integrieren.

4. Personalisieren Sie die Lernerfahrung im E-Learning mit KI

Mithilfe eines digitalen Assistenten wie z.B. einem Chatbot lässt sich die individuelle Lernerfahrung noch weiter personalisieren. Mit unserer Chatbot Software JIX lassen sich bedarfsorientierte, virtuelle Assistenten und Lernbots entwickeln, die die Lerner:innen direkt am „Point of Need“ 24/7 begleiten und betreuen. Die dabei entstehenden „Learning-Nuggets“ sind als text- oder sprachbasierte Supporter überall dort im Einsatz, wo User schnelle Unterstützung bei einem konkreten Problem erwarten. Der digitale Assistent wird dabei ganz einfach wie ein SCORM-WBT in die eigene Lernplattform integriert oder auf der eigenen Website und im Intranet eingesetzt.

5. Gemeinsam lernt sich weniger einsam

Social Learning bedeutet zusammen und voneinander zu lernen – mit Hilfe des Web 2.0. Dabei kommen innovative Lernumgebungen und Lernmethoden zum Einsatz. Learning Management Systeme wie IBT LXM bieten heutzutage die Möglichkeit,

  • Chatfunktionen,
  • Wikis,
  • Blogs,
  • Virtual Classrooms und
  • Foren

einzubinden, die den Lernenden die Möglichkeit bieten, Wissen zu teilen („sharen und liken“) und zu diskutieren. Dadurch wird der Dialog unter den Teilnehmer:innen gefördert, und die Schaffung eines interaktiven Lernraumes motoviert die Lernenden zusätzlich. Zudem wird das selbstgesteuerte Lernen noch besser unterstützt, indem den Lernenden erlaubt wird, so zu lernen, wie sie es möchten und ihnen gleichzeitig neue Lernerfahrungen ermöglicht.

Lernziele erreichen durch positive Lernerfahrungen im E-Learning

Personalisierte und motivierende Lerninhalte helfen dabei, Lernbarrieren und -widerstände zu überwinden. Ein E-Learning-Content mit einem variantenreichen und interaktiven Lernszenario sowie die Möglichkeit, sich individuell mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen, ermöglicht erst erfolgreiche Lernerfahrungen. Die Chancen, dass die Teilnehmenden die vorab genannten Lernziele erreichen, sind so um einiges höher. Und: Die Lernenden machen die Erfahrung, dass Weiterbildung und Lernen auch mit Spaß verbunden sein können!

Beispiel und guter Startpunkt: Die persönliche Lernerfahrung

In unserer Videoserie TMHYL – Tell me how you learn befragen wir Menschen zu ihren ganz persönlichen Lernerfahrungen im 21. Jahrhundert. Fragen wie:

  • Wann haben Sie am liebsten gelernt?
  • Wo haben Sie am liebsten gelernt?
  • Lernen Sie lieber alleine oder im Team?
  • Wie müsste die perfekte Lernerfahrung aussehen? Welche Faktoren motivieren?
  • Was ist Ihr Lieblingslernformat?

versetzen die Interviewpartner:innen oft zurück in die eigene Schul- bzw. Studienzeit und lassen sie generell über ihre Lernerfahrungen – auch als Erwachsener – reflektieren. Dabei zeigt sich, wie individuell und persönlich der jeweilige Lernprozess ist: So rückt eigenständiges und selbstgesteuertes Lernen und die Betonung individueller Kompetenzen auch im Bereich Corporate Learning immer mehr in den Vordergrund.

Hier bergen digitale Lernlösungen ein großes Potenzial, personalisiertes Lernen effektiv umzusetzen: Die Lerner:innen können in eine vielfältige, digitale Lernumgebung abtauchen und gemäß ihrem Kompetenzprofil auch personalisierte Lernempfehlungen erhalten – und das zu jeder Zeit. Dies ist mit E-Learning viel einfacher zu realisieren als in klassischen Schulungen oder Frontalunterricht.

Erfahrungsgemäß funktionieren digitale Lerninhalte am besten, wenn sie sich durch einen hohen Praxisbezug, einen variantenreichen Methodenmix und hohe Interaktivität auszeichnen. Werden die Themen durch aktives Tun und größtmöglichem Einbezug der Lernenden vermittelt, sind positive Lernerfahrungen quasi vorprogrammiert.

Positive Lernerfahrungen mit E-Learning: New Learning Experiences

Wenn es um die Entwicklung von E-Learning-Content geht, sollten die Autor:innen ebenfalls in Betracht ziehen, auf welche Lernerfahrungen die Lernenden zurückgreifen. Wenn es gelingt, durch neue Lernerfahrungen den Nutzen eines Weiterbildungsangebots sicht- und spürbar zu machen, entsteht bei Teilnehmenden die Bereitschaft, aus eigener Motivation heraus daran teilzunehmen und sich aufs Lernen neu einzulassen.

Möchten Sie mehr über die Erstellung von E-Learning Content und den Einsatz von Chatbots in der Weiterbildung wissen? Melden Sie sich jetzt für eine kostenlose Demo!

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